Neuansetzung von Damen 2

Erstellt am: 04.04.2016 | Von: Jörg Rheinfurth

Spannender konnte der letzte Spieltag in der Landesliga 4 nicht sein. Es standen sich zwei Mannschaften in einer Spielneuansetzung gegenüber, die beide in direkten Duelle über den direkten Abstieg oder den Weg in die Relegation entschieden. Die Neuansetzung war auf Grund eines Protestes des VTV Verberg gegen eine Schiedsrichterentscheidung veranlasst worden, nachdem der langsam in Tritt und konnte sich erst mitte des Satzes deutlich absetzen. Beim Spielstand vom 18:12 für den TSV verletzte sich die Zuspielerin Natalie Schneider am rechten Sprunggelenk so erheblich, dass eine Wiederherstellung unmöglich war. Zur Erinnerung: Beim Spielstand von 10:18 gegen den TSV im 1. Satz des Rückspiel traf das Schiedsgericht eine Entscheidung die zur Wiederneuansetzung des Spiels führte.

Sollte den TSV jetzt ein ähnliches Schicksal widerfahren? Nein, Frederike Hauffe übernahm die Stellerposition, fand sehr schnell ins Spiel der Satz ging mit 25 zu 14 an den TSV. Während des Seitenwechsel kam die nächste Hiobsbotschaft. Eine nicht ausgeheilter Muskelfaserriss in der rechten Wade zwang Denise Weber zu Aufgabe. Trotz der beiden Ausfälle ging der zweite Satz mit 25:22 an den TSV. Beim Seitenwechsel gratuliert Burkard Grimm, Trainer des VTV Verberg bereits den Dormagenerinnen, da der Abstieg des VTV jetzt bereits entschieden war. Der letzte Satz ging deutlich mit 25:15 ebenfalls an den TSV der damit den Weg in die Relegation zum Verbleib in der Landesliga geschafft hatte.

Wie sieht ein Trainer das Spiel:

Volleymania: Hallo Herr Nix, herzlichen Glückwunsch zu diesem Sieg, das war ja eine Demonstration des Volleyballsports.

Nix: Danke für die Glückwünsche, aber diese gebühren zu aller erst dieser Mannschaft und der fulminanten, hammergeilen Unterstützung angereisten Unterstützung aus Dormagen. 30 – 40  Gäste aus Dormagen und überraschenderweise auch aus anderen Mannschaften, wie z.B. Osterrath, haben aus diesem Spiel eine Heimspiel gemacht. Das war unsere Halle, Verberg hatte hier nichts, aber auch gar nicht mehr zu melden. Das Verberger Publikum glänzte durch verbale Entgleisungen gegenüber dem Schiedsgericht und meinen Spielerrinen. Die Mannschaft des VTV-Verberg selber, ist davon ausgenommen. Sie hat die 3. Niederlage sportlich und stolz akzeptiert.

Volleymania: Haben Sie an einem Sieg gezweifelt und warum werden Sie bei teilweisen deutlichen Rückständen nicht nervös.?

Nix: Zum Thema Zweifel: Nö. Der Trainer des VTV kam vor dem Spiel zu mir und meinte, er hätte das Gefühl das er heute verliert. „Da bin ich mir sicher“ hab ich geantwortet. Zum Thema Nervosität: Dazu kann ich nur sagen „Lerne von Peter Fischer“. Peter ist Trainer der ersten Damenmannschaft die geraden den Weg zur Aufstiegs-Relegation in die Regionalliga antritt.

Volleymania: Die beiden verletzungsbedingten Ausfälle im ersten Satz wurden fast unmerklich kompensiert. Wie bekommt man das hin?

Nix: Ich habe das riesige Glück eine Mannschaft trainieren zu dürfen die sich als Mannschaft versteht und in der Spielerinnen die nicht in der „Starting 6“ stehen wissen, dass diese nicht gleich 2. Wahl bedeutet und sie im Augenblick ihrer Einwechselung zu 100% da sind. Der Ausfall von Denise Weber, konnte durch Nina Zaeske kompensiert werden die nicht die gleiche Physis besitzt, aber souverän, clever und mit „Auge“ spielt. Der Ausfall von Natalie Schneider wurde durch Frederike Hauffe super aufgefangen. Sie stieß erst zu Saisonmitte zu uns, und wir sind super froh, dass sie bei uns ist. Aber unsere Ausfälle sind noch viel größer, wir mussten noch Miriam Müller (Urlaub) und Nadine Otta (Verletzung) verzeichnen.

Volleymania: Das waren ja nicht die besten Voraussetzungen. Wo sehen Sie die entscheidenden Punkt für diesen Sieg?

Nix: Hmmmm….ich werde einen Teufel tun unsere Taktik offen zu legen, aber ich kann ihnen soviel sagen, dass wir ganz spezielle Element über die gesamten Ferien trainiert haben die uns heute den Sieg gebracht haben. Ich kann Ihnen soviel sagen, dass wir den transparente Verberger Angriff durch unseren Block und der Abwehr fast vollständig ausgeschaltet habe. Gleiches gilt für die überschaubare Verberger Aufgabentaktik. Hier macht Verberg wirklich riesigen Druck, aber wir wussten was uns erwartet und konnten entsprechend reagieren. Über die Mitte haben Maren Steinkamp, Indra „Mütze“ Mauer und im letzten Satz „Lotti“ Schmeing eindrucksvoll ihre Klasse unter Beweis gestellt. „Jaci“ Anaeto über die Diagonalposition ist dort eine Klasse für sich. Blockstark, maximal dynamisch im Angriff und stark in der Abwehr. „Guli“ Licata als Libera spielt mit gutem präzisen Stellungsspiel souverän und verlässlich. Maren Paulus, Denise Weber,  Julia Dohm und Nina Zaeske komplettierten die Außenposition und blieben druckvoll, präzise und fast fehlerfrei im Angriff und stark im Stellungs- und Abwehrspiel. Das alles würde aber nicht reichen, wenn nicht aufopfernd bis zum letzten gearbeitet wird. Das wurde heute auf allen Positionen von allen Spielerinnen geleistet.

Volleymania: Hab ich das richtig Verstanden, Sie haben über die Ferien trainiert?

Nix: Die Mädels haben dieses Training gewollt. Für mich bedeutet dies, dass diese Mannschaft in ihrer Gesamtheit, innerlich bereit und entschlossen war alles in dieses eine Spiel zu hängen.

Volleymania: Woher nimmt eine Mannschaft diese Kapazitäten?

Nix:
Diese Mannschaft ist ein geschlossenes soziales Handlungssystem. Es gibt keine Diven. Hier ist der Begriff „TEAM“ Bedeutung und hat Substanz. Wer den Weg in die Mannschaft sucht, wer offen und sich selbst nicht als einzigen Mittelpunkt versteht kann in diese Gemeinschaft super schnell hineinwachsen. An dieser Stelle müssen wir auch einmal auf den TSV selber schauen. Die Volleyballabteilung des TSV durchlebt seit ca.. 3 Jahren ein globale und grundlegende Veränderung, die das Entwickeln dieser Kapazitäten erst möglich machen. Wir haben mit Peter Radomski und Markus Paris zwei Ansprechpartner auf Funktionsebene die Berge versetzten. Volleyball ist in Dormagen keine Randnote mehr, was die Ausrichtung der letzten beiden WVV-Cups in Dormagen als Ergebnis kontinuierlicher Jugendarbeit deutlich zeigt. Wer kann schon einen Gerald Maronde als Jugendtrainer für sich gewinnen, wenn das Herz des Vereins nicht am rechten Fleck schlägt? Ich fühle mich in meine Zeit als Spieler zurückversetzt, in der vereinsinterne mannschaftsübergreifende Unterstützung zum „Guten Ton“ gehörte und wir ohrenbetäubenden Lärm in den Hallen veranstaltet haben. Hier gewinnt der TSV gerade wieder an Stärke zurück. Es fühlt sich an wie die Rückkehr zur alten Stärke.

Volleymania:
Machen Sie ihren Job gerne?

Nix
: Ich vertrete in dieser Saison den ursprünglichen Trainer Josef Gollan, der aus persönlichen Gründen etwas kürzer treten muss. Aber ja, ich mache meine Job hier wirklich sehr gerne. Der TSV ist meine sportliche Heimat und er bietet diese Heimat jedem Spieler sehr gerne an.

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